Ragtime

Woher kennen die meisten Leute Ragtime?

Vom Film "The Sting" (dt. der Clou) mit Robert Redford und Paul Newman von 1973 - heute geradezu ein Kultfilm. Die Filmmusik, Scott Joplin's Ragtime "The Entertainer" wurde einer der grössten Film-Ohrwürmer aller Zeiten.

Dieser Erfolg zeigt das Popularitäts-Potenzial von Ragtime. Anhören (Entertainer Tune)

Was ist Ragtime?

Ragtime (rag = zerrissen, synkopiert; time = Zeit) ist eine Musikrichtung, die im 19. Jahrhundert in den USA entstand und im wesentlichen Musik für Saiteninstrumente war, der später aber auch für Piano und von Bands und Orchestern übernommen wurde. Heutzutage wird Ragtime meistens mit Klaviermusik assoziiert.

Definition von Ragtime (angelehnt an Bob Milne, www.bobmilne.com) Die Ursprünge und Definitionen des „Ragtime“ sind immer noch reichlich mysteriös. Mit Gewissheit handelt es sich um einen Musikstil, welcher im Umfeld der Volksmusik im Süden der Vereinigten Staaten irgendwann im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Da es gespielte populäre Musik war und anfänglich nicht notiert wurde, ist es unmöglich den Stil exakt auf die Ursprünge zurückzuverfolgen. Erst in den 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Rags mit Noten publiziert.

Ragtime wurde früher als „Ragged Time“ (zerrissener Takt) geschrieben und ausgesprochen. Dies bedeutet technisch „Synkopieren“ - einige Haupttöne der Melodien landen zwischen den Schlägen statt auf den Taktschwerpunkten, wie das bei der klassischen Musik Standard ist. Das war in jenen Tagen extrem unüblich und wurde – vorerst jedenfalls - als primitiv betrachtet. Niemand mit guter Erziehung würde Musik auf solche Weise „malträtieren“! Der Stil wurde vorwiegend auf Saiteninstrumenten wie Banjos, Mandolinen, Fideln und Gitarren gespielt. Da Klavier nicht so populär war wie Saiteninstrumente, entwickelte sich der Piano-Ragtime viel später. Obwohl die Meister des Barock, der Klassik und Romantik wie Bach, Mozart, Beethoven und Brahms alle bis zu einem gewissen Grad Synkopieren benutzten, ergab dies nicht denselben Eindruck des einfachen ländlichen Tanzes mit amerikanischen Wurzeln. Synkopieren war also nicht wirklich neu, es wurde lediglich anders angewandt.

Eine andere Deutung des Begriffs “Rag” kann auf die frühen 1880er Jahre zurückgeführt werden. „Rag“ hiess auch „hingeworfene Lumpen“ und bezog sich also auf „hingeworfene Musik“. Das bedeutete „ein kurzes Stück Volksmelodie“. Diese Interpretation machte jedoch den wichtigen Bezug auf das Synkopieren des Rhythmus nicht.

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